Humboldt-Universität zu Berlin - Lebenswissen­schaftliche Fakultät - Institut für Psychologie

Dr. Fritz Günther

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Name
Dr. Fritz Günther
Status
wiss. Mitarb.
E-Mail
fritz.guenther (at) hu-berlin.de

Einrichtung
Humboldt-Universität → Präsidium → Lebenswissenschaftliche Fakultät → Institut für Psychologie
Funktion / Sachgebiet
Nachwuchsgruppenleiter Emmy-Noether-Programm
Telefon
(030) 2093-9340
Postanschrift
Unter den Linden 6, 10099 Berlin

Forschung

 

Aktuelles Projekt: Emmy Noether Nachwuchsgruppe „Was ist ein Name?“

In traditionellen Theorien der Sprachforschung wird angenommen, dass Wörter als arbiträre Bezeichnungen für Konzepte diesen, also willkürlich gewählt werden können. Im Prinzip haben wir absolute Freiheit, wie wir Dinge benennen. Tatsächlich werden Bezeichnungen jedoch immer in einem bestimmten sprachlichen, historischen und sozialen Kontext gewählt, was diese Auswahl beeinflusst und und einschränkt: Zum Beispiel legt die Existenz des Wortes "Telefon" nahe, ein tragbares Telefon als "Mobiltelefon" zu bezeichnen (dieses Beispiel zeigt auch, dass wir als Sprachgemeinschaft vielleicht nicht immer das naheliegendste oder ersichtlichste Wort wählen: im Deutschen ist das Wort "Handy" erfolgreicher).

Auf der anderen Seite ziehen Bezeichnungen fast immer bestimmte Assoziationen oder Bewertungen mit sich: Das deutsche "Völkerwanderung" beschreibt an sich exakt das gleiche Konzept wie das italienische "invasione barbariche". Doch der Name scheint hier nicht irrelevant zu sein: Ist das beschriebene Konzept etwas Gutes oder Schlechtes? Was für Leute sind hier unterwegs? Was tun sie? Schon dieses Beispiel legt nahe, dass die (an sich willkürliche) Benennung von Dingen Auswirkungen auf ihre Wahrnehmung und Einschätzung haben kann.

Unser Projekt zielt darauf ab, eine umfassende kognitive Theorie für die Auswahl und Auswirkungen von Bezeichnungen zu etablieren: Warum wählen Sprecher bestimmte Namen, um (neue) Konzepte zu beschreiben, und wie beeinflussen diese Namen die Wahrnehmung und Bewertung dieser Konzepte? Zur Untersuchung dieser Fragestellung kombinieren wir dabei komputationelle Modellierungstechniken aus dem Bereich der Computerlinguistik mit empirischen Methoden der experimentellen Psychologie.

 

Weitere Forschungsinteressen:

  • Komputationelle Modelle für Konzeptrepräsentationen
    • Distributionelle Semantik
    • Vision-based models
  • Kombination von Konzepten
  • Morphologische Verarbeitung
  • Embodied Cognition/Grounded Cognition

 

 

Akademischer Werdegang

 

Wissenschaftlicher Lebenslauf (CV)

 

Jahr

Institution/Ort

Funktion

Seit Dezember 2021

Humboldt-Universität zu Berlin,

Psychologisches Institut

Emmy Noether-Nachwuchsgruppenleiter

März 2020 -

November 2021

Universität Tübingen,

Psychologisches Institut

Wiss. Mitarbeiter/

Post-Doktorand

März 2018 -

Februar 2020

University of Milano-Bicocca, Mailand, Italien,

Department of Psychology

Gastwissenschaftler/

Post-Doktorand

September 2017 –

Februar 2018

Universität Tübingen,

SFB 833: Bedeutungskonstitution

Wiss. Mitarbeiter/

Post-Doktorand

April 2015 -

Oktober 2015

University of Trento, Italien,

CIMeC

Gastwissenschaftler/

Doktorand

Oktober 2013 -

August 2017

Universität Tübingen,

SFB 833: Bedeutungskonstitution

Wiss. Mitarbeiter/

Doktorand

Oktober 2008 –

August 2013

Universität Tübingen

Studium der Psychologie,

Nebenfach Mathematik

 

 

Eingeworbene Drittmittel

 

ab Mitte 2024

DFG Sachbeihilfe Einzelprojekt: "Eine komputationelle Implementierung des 'Swinging Lexical Network'-Modells der Sprachproduktion"

Dezember 2021 -

November 2024

DFG Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe, 1. Phase: "Was ist ein Name? Komputationelle Modellierungen und experimentelle Untersuchungen zur Nicht-Willkürlichkeit von Bezeichnungen"

November 2020 -

April 2022

DFG Sachbeihilfe Einzelprojekt: "Eine systematische Evaluation der psychologischen Validität von computer-vision-Modellen als visuelle Konzeptrepräsentationen"

 

März 2020 -

Juni 2020

DFG Rückkehrstipendium

März 2018 -

Februar 2020

DFG Forschungsstipendium: "CAOSS und Transzendenz – Zur Repräsentation und Verarbeitung von Nomenkomposita"

April 2015 -

August 2015

DAAD Kurzzeitstipendium

 

 

Auszeichnungen und Preise

 

2019

Dissertationswettbewerb der Fachgruppe Allgemeine Psychologie der DGPs, 3. Platz

2018

Dissertationspreis der Universität Tübingen

 

 

Publikationen

 

preprints

 

in press

 

 

 

2024

 

 

 

2023

 

 

2022

 

 

2021

 

 

2020

 

 

2019

 

 

2018

 

 

2016

 

 

2015

 

 

     *geteilte Erstautorenschaften