Humboldt-Universität zu Berlin - Lebenswissen­schaftliche Fakultät - Hochschulambulanz

Ambulanz für die Behandlung von Menschen mit Angststörungen

Bei Interesse für Informationen bezüglich der Forschungsgruppe:

https://www.forschungsgruppe5187.de/de

 

Ambulanz für die Behandlung von Menschen mit Angststörungen

 

Angst ist ein normales Gefühl, das jeder Mensch kennt. Wenn Angst aber übermäßig stark und häufig auftritt, kann dies zu schwerwiegenden Beeinträchtigung im täglichen Leben führen: Betroffene sind z.B. in ihrer Mobilität, in Ausbildung, Studium und Beruf oder bei sozialen Kontakten und in ihrer Freizeit eingeschränkt. Die Ambulanz für die Behandlung von Menschen mit Angststörungen bietet strukturierte Diagnostik und spezialisierte Psychotherapie (kognitive Verhaltenstherapie) für Patient*innen mit Panikstörung, sozialen und spezifischen Ängsten, Generalisierter Angststörung und Posttraumatischer Belastungsstörung an.

 

Panikstörung und Agoraphobie

Betroffene leiden unter wiederkehrenden Angstattacken wie aus „heiterem Himmel“ und befürchten oft, an einer schweren körperlichen Erkrankung (z.B. Herzinfarkt) zu leiden. Oft werden Ärzt*innen konsultiert, jedoch lässt sich meist keine organische Krankheit nachweisen. In Folge der Panikstörung entwickelt sich die Angst „in der Falle zu sitzen“, was zu einer Vermeidung von Menschenmengen, öffentlichen Verkehrsmittel oder geschlossenen Räumen führt. Dies ist mit erheblichen Alltagseinschränkungen verbunden.

Soziale Phobie

Betroffene leiden unter starken Ängsten vor sozialen Situationen und negativen Bewertungen durch andere Personen, z.B. in Prüfungs- oder Vortragssituationen, aber auch im alltäglichen Kontakt mit fremden Personen sowie im Familien-, Freundes- oder Kolleg*innenkreis. Oft werden diese Situationen vermieden oder nur unter erheblicher Belastung durchgestanden, was zu Leidensdruck und Alltagseinschränkungen führt.

Spezifische Phobie

Betroffene leiden an unverhältnismäßig starken Ängsten vor bestimmten Objekten oder Situationen, z.B. Spinnen und anderen Tieren, Blutentnahmen und medizinischen Prozeduren, zahnärztlichen Behandlungen, engen Räumen, Höhe, Fahrstühlen oder Flugzeugen. Diese Auslöser werden meist vermieden oder nur mit starker Belastung durchgestanden; oft löst schon der Gedanke daran starke Ängste aus. In der Folge ergeben sich erhebliche Alltagsbeeinträchtigungen.

Generalisierte Angststörung

Betroffene leiden unter ständigen Sorgen in Bezug auf verschiedene Lebensbereiche (z.B. Finanzen, Familienangehörige, Beziehungen, Gesundheit) und ständiger, von körperlichen Symptomen begleiteten Anspannung. Dies führt zu immenser Belastung und Einschränkung in vielen Lebensbereichen.

Posttraumatische Belastungsstörung

Betroffene leiden auch Monate oder Jahre nach dem Erleben eines oder mehrerer Ereignisse von außergewöhnlichem oder katastrophalem Umfang anhaltende, aufdringliche Erinnerungen an das Ereignis, Flashbacks oder Albträume, einhergehend mit heftigen Emotionen. Hinzukommen häufig Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Wutausbrüche, erhöhte Schreckhaftigkeit und Wachsamkeit sowie Ängste und Vermeidung von Situationen, die an das Ereignis erinnern und allgemeiner Rückzug mit Interessen- und Gefühlsverflachung.

 

Informationen zur Behandlung

Die Behandlung an unserer Ambulanz orientiert sich an den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Unsere Therapeut*innen arbeiten nach einem speziell für Angststörungen entwickelten Therapiemanual, in welchem sie eine fundierte Schulung erhalten haben. Die Behandlung besteht zunächst aus 14 Sitzungen, die je nach Therapiephase ein- oder zweimal wöchentlich 50 oder 100 Minuten umfassen. Sollten weitere Probleme bestehen, können diese im Anschluss an die Behandlung der Angststörung in den Fokus rücken.